Genforschung an Apfelschnecken eröffnet neue Perspektiven
Ein Studienteam des Stowers Institute for Medical Research in Kansas City, USA, veröffentlichte jüngst neue Ergebnisse, in denen Apfelschnecken als Forschungsorganismen eingesetzt wurden. Die Forschenden fanden heraus, dass die Augen der Schnecken denen des Menschen stark ähneln – im Gegensatz zum menschlichen Auge jedoch die Fähigkeit besitzen, Verletzungen oder Amputationen zu regenerieren. Zukünftig möchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Tiere nutzen, um besser zu verstehen, wie Augenerkrankungen wie die feuchte altersbedingte Makuladegeneration entstehen und möglicherweise behandelt werden können. In den veröffentlichten Ergebnissen konnte bereits das Gen pax6 identifiziert werden. Dieses ist bei Wirbeltieren und Fruchtfliegen ebenso wie bei Apfelschnecken für die Augenentwicklung entscheidend.
Durch Störung soll das richtige Gen gefunden werden
Zudem zeigte sich, dass Apfelschnecken ihre Augen innerhalb von 28 Tagen vollständig wiederherstellen können. Dabei durchlaufen sie vier Phasen: Wundheilung, Bildung spezieller Zellmasse, Entstehung von Linse und Netzhaut sowie die Reifung aller Augenkomponenten. Wirbeltiere und damit auch der Mensch können lediglich die erste Phase der Wundheilung durchführen. Ziel weiterer Studien ist es nun herauszufinden, an welcher Stelle sich die Genetik unterscheidet. Bei einer Störung des Gens pax6 fehlten den untersuchten Schnecken die Augen, obwohl der übrige Organismus gesund und voll entwickelt war. Da jedoch noch weitere Gene in Frage kommen, sollen diese nun schrittweise ebenfalls gezielt gestört werden, um das für die Regeneration verantwortliche Gen bestimmen zu können.