Vier Personen führen mit den Händen vier Puzzleteile zusammen
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Reagieren ist der Alltag vieler Unternehmer. Kurzfristige Anforderungen, Marktveränderungen, Personalprobleme, … – das Tagesgeschäft lässt wenig Raum für strategische Gedanken. Hinzu kommt die typisch-psychische Disposition des Menschen: Läuft es schlecht, sind ad-hoc-Löscharbeiten angesagt; läuft es gut, gibt es keine Veranlassung für eine kritische Reflektion. Kurzum: Zeit für eine Strategie ist nie.

Dabei muss man erst gar nicht berühmte Beispiele wie Kodak, Nokia, Schlecker etc. bemühen, um die lauernden Gefahren aufzuzeigen. Eine nackte Zahl reicht: Allein in Deutschland gab es im Jahr 2021 rund 14.000 Unternehmensinsolvenzen, die in einem Großteil der Fälle auf eine falsche Unternehmensstrategie zurückzuführen sein dürften.

Die Zukunft selbst gestalten

Das Ziel

Das grundsätzliche Ziel einer jeden Unternehmensstrategie ist damit definiert: der wirtschaftliche Erfolg. Um dieses Ziel zu erreichen, sind aufeinander aufbauende Schritte notwendig.

  1. Analyse: Zu Beginn empfiehlt es sich, den Markt zu sondieren. Welches Verhalten legen die Konsumenten/Kunden an den Tag? Wie sehen die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen aus? Wie ist der Wettbewerb positioniert? Und schließlich, ganz wichtig, wie sieht es im eigenen Unternehmen aus? Welche Potenziale, Ressourcen, Kompetenzen stehen zur Verfügung? Wie können diese in einen Wettbewerbsvorteil umgemünzt werden?
  2. Strategie: Grundsätzlich unterscheidet man in drei Strategien, die selbsterklärend sind:
    1. Kostenführerschaft und damit Preisaggressivität
    2. Differenzierung
    3. Nische
  3. Strategische Planung: In der konkreten Planungsphase steht dann die Festlegung von Meilensteinen an. Welches Zwischenziel soll bis wann erreicht werden? Dabei gilt es, ein besonderes Augenmerk auf die eigenen, zur Verfügung stehenden Ressourcen zu legen als auch eine permanente Kosten-Nutzen-Analyse vorzunehmen.  (Ein immer wieder hilfreicher Ansatz bei der Kosten-Nutzen-Analyse ist das Pareto-Prinzip: 80 % des Ergebnisses werden demnach mit 20 % des Gesamtaufwands erreicht. Die restlichen 20 % des Zielergebnisses erfordern 80 % des Aufwands. Deshalb ist es oftmals sinnvoll, einen (temporären) Stopp bei der Umsetzung von Projekten einzulegen.)
  4. Umbau: Sind die Meilensteine definiert, sind i.d.R. innerbetriebliche Maßnahmen zu ergreifen. Fatal kann es mithin sein, wenn erst jetzt, also in er Umbauphase, das Team integriert wird. Viel sinnvoller ist es, das eigene Personal von Beginn an in die strategische Planung mit einzubeziehen. Denn nur wenn sich die Mitarbeiter als Teil der Strategie sehen, sind das Engagement und die Bereitschaft zu notwendigen Veränderungen hoch. (Die Beharrungstendenz auf dem einmal Gelernten ist in der menschlichen Psyche tief verankert und nicht zu unterschätzen. Nur wenn die Mitarbeiter selbst von der Notwendigkeit oder der Chance einer Veränderung überzeugt sind, tragen sie ein Projekt oder eine Strategie engagiert mit. )
  5. Umsetzung: Die abschließende Umsetzung ist kein starrer, nach Schema F verlaufender Prozess. Vielmehr werden sich einige Teilziele als nicht umsetzbar erweisen und neue Ziele werden im Laufe der Umsetzung hinzukommen. Die Pläne müssen also immer wieder angepasst bzw. neu justiert werden. Parallel dazu ist ein permanentes Controlling notwendig, um die Kostenentwicklung im Auge zu behalten.

Ein Ort für Experten

Grob umrissen und ohne Anspruch auf Vollständigkeit sieht so die Umsetzung einer Unternehmensstrategie in der Theorie aus. Klingt schlüssig, klar und machbar, ist jedoch in der Praxis meist nicht ganz so einfach. Deshalb ist es immer wieder hilfreich, sich Input von Experten zu holen. Der COE-Campus ist ein Ort, wo diese Experten ihr praxisorientiertes Wissen zur Verfügung stellen.

Nehmen Sie sich die Zeit und stöbern Sie auf dem Campus – es lohnt sich langfristig!

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