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IVBS - Internationale Vereinigung für binokulares Sehen
Die Ziele der IVBS sind die Verbreitung des Wissens zum Binokularsehen zu fördern, vorhandenes Wissen mit neuen Erkenntnissen abzugleichen und bei Bedarf in die empfohlenen Arbeitsweisen zu integrieren. Das Seminarprogramm der IVBS orientiert sich an diesen Zielen. Es soll dazu dienen, einen hohen optometrischen Standard zu sichern, sich neue Arbeitsbereiche zu erschließen und neue Erkenntnisse in die etablierten Arbeitsweisen einfließen zu lassen. Das Seminarangebot umfasst viele Themen des binokularen Sehens, von der frühkindlichen Entwicklung bis zum Sehen im fortgeschrittenen Alter.

IVBS-Geschäftsstelle
Bergstr. 10
65558 Flacht
Deutschland

Kontakt
Nicola Stollenwerk
Geschäftsstelle
info@ivbs.org

Die Internationale Vereinigung für Binokulares Sehen (IVBS, vormals IVBV) ist eine interdisziplinäre, wissenschaftliche Vereinigung. Ihr gehören Augenoptiker, Augenärzte, Orthoptistinnen, Naturwissenschaftler, Pädagogen, Psychiater/Psychologen und Therapeuten an. Gemeinsames Ziel aller Mitglieder ist die bestmögliche Erfassung und Lösung von Problemen, die durch Störungen des beidäugigen Sehens verursacht werden. Weitere Details über die Struktur der Vereinigung können Sie den Statuten entnehmen. Informationen über die Zusammensetzung der Gremien der IVBS finden Sie auf der Homepage der IVBS.

Störungsfreies Binokularsehen ist eine wichtige Voraussetzung für optimales Sehen. Diese Erkenntnis hat Hans-Joachim Haase schon Mitte der 1950er Jahre dazu veranlasst, die Optimierung der bestehenden Messtechniken anzustreben. Dabei ist er zum Vordenker auf dem Gebiet der binokularen Korrektion geworden. Die von ihm entwickelte Methodik wurde zunächst unter dem Namen Polatest-Verfahren bekannt und wird heute als MKH (Mess- und Korrektionsmethodik nach H.-J. Haase) bezeichnet.

Jahrzehntelange Erfahrungen zeigen, dass bei den meisten Betroffenen erst mit einer nach MKH bestimmten Brille ein beschwerdefreies Binokularsehen erzielt werden kann. Deshalb ist es das erklärte Ziel der IVBS, die MKH zu verbreiten und neue wissenschaftliche Erkenntnisse in deren Weiterentwicklung einfließen zu lassen. Die Lehre der MKH hat sich so weit etabliert, dass sie in vielen Fachbüchern umfassend dargestellt und an Hoch- und Fachschulen unterrichtet wird. Somit ist sie auch Bestandteil von Meisterprüfungen und Abschlussprüfungen in Studiengängen. Die von der IVBS erarbeiteten Richtlinien zur Anwendung der MKH sind für viele Bildungseinrichtungen und Prüfungskommissionen seit Jahren die Basis zur Erstellung ihrer Vorlesungen und Prüfungsanforderungen. Sie stellen damit ein verlässliches Regelwerk dar, das ständig aktualisiert wird.

In der Augenoptik / Optometrie existieren viele andere Vorgehensweisen zur Ermittlung prismatischer Korrektionen - von älteren Verfahren, wie Maddox, Schober, zu neueren Ansätzen wie z.B. der 3D-Refraktion. In diesem Rahmen soll nicht über die Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden diskutiert werden. Jedoch sollte die Vorgehensweise der MKH nicht mit anderen Verfahren vermischt werden.

Das binokulare Sehen und mögliche Störungen begleiten den Menschen ein Leben lang. So müssen in der frühkindlichen Entwicklung die Voraussetzungen gegeben sein, damit normales binokulares Sehen entstehen kann. Dabei sind insbesondere die ersten drei Lebensjahre prägend. In der Schulzeit ist gutes binokulares Sehen die Voraussetzung für ungestörtes Lesen und Schreiben, sowie einer guten Auge-Hand-Koordination. In unserer visuellen Welt behält das Sehen auch nach der Schulzeit eine große Bedeutung. Beschwerdefreies Arbeiten am Computer und die schnelle Erfassung von Situationen im Straßenverkehr sind nur zwei Beispiele, um die Bedeutung des beidäugigen Sehens zu unterstreichen. Im fortschreitenden Alter oder durch pathologische Einflüsse kann es zu weiteren Veränderungen im binokularen Sehen kommen.

Seminarprogram der Internationalen Vereinigung für Binokulares Sehen (IVBS)

Diese große Bandbreite an Themen, die sich daraus ergeben, spiegelt sich in dem Seminarprogramm der IVBS wider.

In den ersten Lebensjahren erlernt das visuelle System normales binokulares Sehen. Dies ist nicht immer möglich, da Störungen wie Anisometropie, höhere Ametropien oder auch Strabismen, eine solche Entwicklung verhindern können. Mit diesem wichtigen Thema befasst sich das Seminar: „Kinderoptometrie in 3 Teilen. Ein Basisseminar für die Arbeit mit Kindern ab dem Babyalter“

Ab dem Schulalter bekommt das binokulare Sehen eine ganz andere Bedeutung. Texte sinnentnehmend lesen, erfordert eine gute Augenkoordination. Die Einstellung der Augen auf die Nähe, Blicksakkaden, Zeilensprünge und schnelle Entfernungswechsel sind notwendig. Mit diesem wichtigen Thema befassen sich die Seminare: „Kinderoptometrie in 3 Teilen. Ein Basisseminar für die Arbeit mit Kindern ab dem Babyalter“, „MKH 5.0“ und „Schulalltag mit Heterophorie“.

Bei Kindern im Grundschulalter können zusätzlich spezielle Arbeitsweisen erforderlich sein. Mit diesem Thema befasst sich das Seminar „Binokulare Korrektion bei Kindern mit ADHS und / oder Legasthenie“. Insbesondere Kinder und Erwachsene, die sich bereits in therapeutischer Behandlung befinden, machen interdisziplinäre Zusammenarbeit und somit auch interdisziplinäre Kommunikation erforderlich. Mit diesem Thema befasst sich das Seminar „Interdisziplinäre Kommunikation aufbauen“.

Grundsätzlich empfiehlt sich das Basisseminar „MKH 5.0“.

Im Alter ergeben sich weitere Aspekte, die das binokulare Sehen beeinträchtigen. Mit diesem Thema befasst sich das Seminar „Störungen der Okulomotorik im Senium“. Neben den klassischen Heterophorien kann es jedoch auch pathologische Störungen geben, die das binokulare Sehen beeinträchtigen. Als Ansprechpartner werden vorrangig Augenärzte mit diesen Beschwerden konfrontiert. Es werden aber auch zunehmend Augenoptiker/Optometristen von den Betroffenen aufgesucht. Mit diesen Themen befassen sich die Seminare „Ursachen und Arten zerebral bedingter Sehstörungen, neurovisuelle Diagnostik und Therapie“ und „Binokulare Störungen bei pathologischen Befunden“.

Im Betrieb muss gut strukturiert, organisiert und dokumentiert werden, um binokulare Messungen und Korrektionen erfolgreich anzubieten und durchzuführen. Mit diesem Thema befasst sich das Seminar „Betriebliche Organisation und Dokumentation“.

Aber auch die besten Untersuchungen können zu unbefriedigenden Korrektionen führen, wenn man die Besonderheiten bei der Umsetzung prismatischer Korrektionen nicht beachtet. Mit diesem Thema befasst sich das Seminar „Die Umsetzung prismatischer Messwerte in die Korrektionsbrille“.

Dieses Programm wird stetig überarbeitet, für die Vergabe von COE Punkten akkreditiert und durch neue Themen ergänzt.

Unsere Präsenzveranstaltungen

Der Hans-Joachim-Haase-Preis

Hans-Joachim Haase
IVBS

Hans-Joachim Haase wurde 1915 im mecklenburgischen Parchim geboren. 1951 legte er die Prüfung zum Augenoptikermeister ab und nahm 1953 die Lehrtätigkeit an der Staatlichen Fachschule für Optik und Fototechnik in Berlin auf (heute Studiengang Augenoptik/Optometrie der Berliner Hochschule für Technik). In dieser Zeit ist er zum Vordenker auf dem Gebiet der binokularen Korrektion geworden. Die von ihm entwickelte Methodik wurde zunächst unter dem Namen Polatest-Verfahren bekannt und wird heute als MKH (Mess- und Korrektionsmethodik nach H.-J. Haase) bezeichnet.

Der Hans-Joachim-Haase-Preis wurde im Sommer 2002 ins Leben gerufen. Der Preis dient dem ehrenden Gedenken an Hans-Joachim Haase und der Förderung seines Lebenswerkes. Der Hans-Joachim-Haase-Preis wird in unregelmäßigen Abständen vergeben und ist mit 2.500 Euro dotiert.

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