Optometrie

IVBS: Seminarwoche zum Management des Binokularsehens im Kindesalter

IVBS Seminar
Spannende Einblicke und viele Vorträge gab es bei der IVBS-Seminarwoche auf Fanø: Es wurden sowohl die objektive als auch die subjektive Bestimmung von Heterophorien und Heterotropien, den häufigsten Formen von binokularen Störungen, intensiv behandelt.
Michael Hornig
veröffentlicht am
21. August 2025
Autor

Bereits zum zweiten Mal hat die Internationale Vereinigung für Binokulares Sehen (IVBS) eine Seminarwoche auf der Insel Fanø in Dänemark veranstaltet. Im Mittelpunkt stand in diesem Jahr das Management des Binokularsehens bei Kindern. Neben den grundlegenden Untersuchungstechniken zur Bestimmung des Visus bei Kleinstkindern wurden die Untersuchungen des vorderen und hinteren Augenabschnitts in den Fokus genommen. Besonders bei jungen Patienten sind diese Techniken entscheidend für die frühzeitige Erkennung von Pathologien und unterstützen die gezielte Weiterleitung an Facharztpraxen.

Auswirkungen des Binokularsehens auf schulische Leistungen

Darüber hinaus wurde die Bedeutung der binokularen Funktionen für die schulische Entwicklung thematisiert. Besonders Störungen im Binokularsehen können Auswirkungen auf das Lernen und die schulische Leistung haben und stehen oft in Zusammenhang mit Störungsbildern wie Lese-Rechtschreib-Störung (LRS) und Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Auch psychogene Faktoren, die das Sehvermögen beeinflussen können, wurden erläutert und diskutiert, um ein ganzheitliches Verständnis der visuellen Entwicklung im Kindesalter zu ermöglichen. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurden fundierte Kenntnisse und praxisnahe Fähigkeiten in der Untersuchung und Befundung von Binokularstörungen vermittelt, um damit einen wesentlichen Beitrag zur präventiven und therapeutischen Arbeit im Kindesalter in der Praxis leisten zu können.

Den wesentlichen Charakter der Seminarwoche boten laut einer Mitteilung der IVBS, wie im Jahr zuvor, die direkte Umsetzung der Theorie in die Praxis. Fundusbetrachtung mit dem Ophthalmoskop, Skiaskopie an gerade noch akkomodationsfähigen Teilnehmern (n=1), praktische Ermittlung der visuellen Leistungsparameter, Demo der Visusbestimmungsteste für Kleinstkinder, vollständige Augenglasbestimmung mittels Strichkranzmethode sowie MKH in Ferne und Nähe wurden durchgeführt. Zudem gab es viele horizonterweiternde Inhalte wie die dynamische, liegende 8 beim Lenkdrachenführerschein, Bernsteinfixationsübungen und Sehen im Rauchnebel beim Garagengrillen.

Nächste Fanø-Woche im Mai 2026

Für die Fanø-Woche 2026 vom 2.-9. Mai 2026 stehen die Themen „Das Sehen-Lern-Heft“ und „Sehen interdisziplinär“ auf dem Programm. Die Dokumentation der Entwicklungsschritte vom frühkindlichen Sehen bis zu den Leistungsparametern des Sehens im Schulalter und die Auswirkungen von Körperfunktionen auf das visuelle System wird aus physiotherapeutischer Sicht „behandelt“ werden.

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