Optometrie

AOV NRW feiert mit Blick Teilnehmerrekord

Blick 25
Dr. Gregor Gysi (links) und AOV-NRW-Vorsitzender Thomas Heimbach sorgten beim Verbandstag Blick 2025 in Dortmund für politische und berufspolitische Impulse.
AOV NRW
veröffentlicht am
19. November 2025
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Der Verbandstag Blick 2025 des Augenoptiker- und Optometristenverbands Nordrhein-Westfalen (AOV NRW) hat am 16. November im Kongresszentrum der Dortmunder Westfalenhallen seine Position als eine der wichtigsten Branchenveranstaltungen in Deutschland verteidigt. Mit über 400 Teilnehmenden, 27 Partnern und 22 Ausstellern verzeichnete das seit 44 Jahren stattfindende Event einen neuen Besucherrekord. Die Partnerausstellung unterstrich die enge Verbindung zwischen Handwerk, Wissenschaft und Wirtschaft in der Augenoptik. Für besonderes Interesse sorgte der Keynote-Speaker Dr. Gregor Gysi. In seiner pointierten Rede sprach er über die Bedeutung von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie und warb dafür, diese Werte wieder als gesellschaftlich attraktiv und greifbar zu vermitteln. Gysi erwies sich als streitbarer, aber inspirierender Gast, der beim Publikum sichtbare Wirkung hinterließ. 

In seinem Grußwort betonte ZVA-Präsident Christian Müller, dass mit der neuen Meisterprüfungsverordnung ein wichtiger Schritt zur Weiterentwicklung des Berufsbildes gelungen sei. Sie stärke die berufspolitischen Ziele des Verbandes und fördere zugleich die Verankerung der Augenvorsorge im Berufsverständnis der Augenoptik. Traditionell wurden beim Verbandstag auch die besten Gesellinnen und Gesellen des Jahres 2025 aus NRW auf der Bühne geehrt – begleitet vom Queens-Hit: „We are the Champions“. Diese Auszeichnung gilt als Zeichen der Wertschätzung und Motivation für den Nachwuchs. 

Der fachliche Teil des Verbandstags bot eine Mischung aus wissenschaftlichen, betriebswirtschaftlichen und praxisnahen Themen. Priv.-Doz. Dr. Dr. med. Philipp Herrmann (Universitäts-Augenklinik Bonn) stellte aktuelle Entwicklungen in Diagnostik und Therapie der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) vor. Thomas Heimbach, Vorsitzender des AOV NRW, präsentierte aktuelle Branchenzahlen und ging auf das umstrittene Screening-Angebot von dm ein, das derzeit für Diskussionen in der Branche sorgt. 

Das Gehirn als Sinngebungsmaschine

Ein weiteres Thema war der COE-Campus– die digitale Fortbildungsplattform, die Weiterbildungsangebote der Branche zentral bündelt. Christoph Baum (ZVA) zeigte auf, wie der Campus die Fortbildung vereinfacht und digital zugänglich macht. Auch für die Teilnahme am Blick 2025 erhielten die Teilnehmenden COE-Punkte. Dr. Stefan Bandlitz (HFAK) stellte seine Ortho-K-Studie vor. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass Orthokeratologie-Linsen im Hinblick auf das Autofahren über den Tag hinweg stabile visuelle Leistungen ermöglichen. Prof. Dr. Heiko Pult referierte praxisnah zu Diagnose und Management des Trockenen Auges und präsentierte ein strukturiertes Verfahren für die tägliche Arbeit im Fachgeschäft. Markus Schäfer (Zentralverband des Deutschen Handwerks) (siehe auch DOZ 03|25) sprach über die aktuellen gesundheitspolitischen Herausforderungen der Gesundheitshandwerke. Er forderte eine zügige Hilfsmittelreform, weniger Bürokratie im PQ-Verfahren und eine stärkere politische Wahrnehmung der handwerklichen Gesundheitsberufe. 

Zum Abschluss sorgte Ralph Caspers, TV-Moderator und Gesicht der Imagekampagne der Innungsoptiker NRW 2025, mit seinem Vortrag „Am Ende war dann aber doch alles sinnlos“ für einen nachdenklich-humorvollen Ausklang. In seiner Philosophie über Sinn und Wahrnehmung erinnerte er daran, dass unser Gehirn „eine Sinngebungsmaschine“ sei. 

Einen ausführlichen Nachbericht finden Sie in der Januar-Ausgabe der DOZ.

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