Blickpunkt 2022 mit gelungenem Neustart
Die Blickpunkttage 2020 und 2021 fielen Corona zum Opfer. Nun, am vergangenen verregneten Sonntag (18.9.2022) fand er wieder statt: der Verbandstag des Augenoptiker- und Optometristenverbandes NRW, der auf den Namen Blickpunkt hört. Und es tat einfach gut, sich wieder zu treffen und Vorträgen zu lauschen – so das allgemeine Credo der Veranstalter, Besucher und Aussteller.
Ja, es waren weniger Besucher beim Verbandstag Blickpunkt des AOV NRW als in den Vorjahren. Konnte man in den vergangenen Jahren in der Regel rund 400 Anmeldungen verzeichnen, so waren es in diesem Jahr nur 300. Lag es am vorgezogenen Termin? War es die immer noch virulente Angst vor Ansteckung? Hat sich eine Veranstaltungsmüdigkeit in der Corona-Phase ausgebreitet? Oder war es eine Mischung aus diesen Punkten? Letztlich ist es egal, denn die Veranstaltung war gelungen, setzte ein positives Zeichen und schuf damit gute Voraussetzungen für eine stärkere Resonanz in den kommenden Jahren.
Zum Auftakt trat die CDU-Politikerin Diana Kinnert auf die Bühne, die die Zeitschrift Emma mit „Frau, jung, lesbisch, nicht biodeutsch – und dann auch noch mit Hut“ beschreibt. Generationenkonflikte, Corona, Krieg, Individualismus, Organisation, Mobilisierung – sie zog den großen Rahmen, bevor Dr. Wolfgang Jaschinski das Schwerpunkthema der Veranstaltung, „Binokularsehen“, einleitete, das von Prof. Dr. Stephanie Jainta fortgesetzt und von Andreas Leiße abgeschlossen wurde. Die Inhalte dieser Vorträge finden Interessierte ausführlich in der DOZ-Publikation Optometry & Contact Lenses (OCL) im Mai 2022 dargestellt.
Große politische Linien, Fachthemen, Mutmacher und konkrete Tipps
Der Psychiater Prof. Dr. med. Volker Busch trat nach der Mittagspause als der bekannt-charmante und humorvolle Mutmacher auf die Bühne. „Ein Mensch wird über das Denken allein nicht glücklich, sondern immer nur über das Handeln“, so sein Plädoyer an die Selbstwirksamkeit der Anwesenden. Und dass es durchaus Anlass zum Handeln gibt, zeigten die beiden letzten Referenten des Tages: Thomas Heimbach, Vorsitzender des AOV NRW, veranschaulichte, dass nach zwei sehr guten Jahren für die Augenoptik nun offenbar weniger gute Zeiten anbrechen. Lutz Jurkat, Geschäftsführer der Marketingagentur Spotleit, konnte diesen Ball dann wiederum aufgreifen, um mit „Purpose Driven Marketing“, also einem sinnstiftenden Marketing, ein Konzept vorzustellen, mit dem dieser Tendenz entgegengearbeitet werden kann.
Große politische Linien und spezielle augenoptisch-optometrische Fachthemen, Mutmacher und konkrete Tipps – die Blickpunkt-Veranstaltung spannte einen großen Themenschirm auf, der den Besuchern zwar beim realen Dortmunder Regen am Sonntag nichts half, aber für eine mögliche Schlechtwetterlage der Branche sehr hilfreich sein dürfte.