Infrarot soll Tränenmeniskus-Messung signifikant verbessern
Eine aktuelle Untersuchung der Augenkliniken der Aston Schools of Optometry und der Cologne Schools mit 38 Probanden (Durchschnittsalter 32,5 ± 10,6 Jahre, 45 Prozent männlich) zeigt: Die Höhe des Tränenmeniskus lässt sich am zuverlässigsten mit Infrarotlicht und standardisiertem zeitlichen Abstand nach dem Blinzeln messen. Im Vergleich zur Messung mit weißem Licht (0,27 ± 0,08 mm) zeigte Infrarotlicht eine signifikant höhere Tränenmeniskushöhe (0,29 ± 0,08 mm; p < 0,001). Zudem stieg die gemessene Höhe bei mehrfacher Durchführung leicht, aber signifikant an (p = 0,005). Entscheidend: Die Meniskushöhe stabilisiert sich nach einem Lidschlag zwischen 1,0 und 2,5 Sekunden – der optimale Zeitraum für eine Messung. Die Untersuchung wurde mit dem Oculus Keratograph 5M durchgeführt, wobei sowohl Infrarot- als auch Weißlichtaufnahmen jeweils drei Mal für fünf Sekunden nach zwei natürlichen Blinzlern aufgezeichnet wurden. Standbilder wurden in 0,5-Sekunden-Intervallen ausgewertet und die Tränenmeniskushöhe mit dem Bildverarbeitungsprogramm ImageJ an sieben definierten Punkten am Unterlid bestimmt.
Präzises Werkzeug zur Beurteilung
Die zuverlässigsten und konsistentesten Werte wurden innerhalb eines Millimeters unter der Pupillenmitte ermittelt. Zudem wurden bei drei Millimetern nasal und sechs Millimetern temporal von der Pupillenmitte gemessen. Außerhalb dieser zentralen Zone stiegen die Messwerte peripher stärker an, allerdings waren die Unterschiede nur dort auch klinisch relevant. Die Tränenfilmstabilität wurde mit der nicht-invasiven Tränenaufreißzeit durch den Oculus Keratograph 5M und die Trockenheitssymptome über den Ocular Surface Disease Index (OSDI) bewertet. Eine standardisierte Einzelmessung 1,0 bis 2,5 Sekunden nach dem Blinzeln, innerhalb eines Millimeters der Pupillenmittellinie, reicht zur Beurteilung der Tränenmeniskushöhe aus – idealerweise mit Infrarotlicht. Regelmäßige Messungen mit digitaler Bildgebung sind damit ein präzises Werkzeug zur Beurteilung von Tränenfilm und Augentrockenheit.