Studierende der Hochschule Aalen versorgen Geflüchtete mit Brillen
Die LEA-Aktion findet einmal jährlich statt. Die Kommunikation zwischen den Menschen aus Syrien, Palästina, Nigeria und anderen Ländern und den Studierenden wurde durch Dolmetscher sowie Übersetzungs-Apps auf dem Smartphone erleichtert. Zusätzlich wurden die Refraktionen mit Landoltringtafeln durchgeführt, um die Kommunikation zu vereinfachen. Am Aktionstag konnten die zehn Studierenden rund 40 neue Brillen anpassen. Das Einschleifen der Brillengläser fand an den Folgetagen in der Hochschule statt. Unterstützt wurde die Aktion der Hochschule von Augenoptikerinnen und Augenoptikern, die dem Studiengang regelmäßig Brillenfassungen spenden. Die benötigten Gläser stellt die Deutsche Augenoptik AG kostenlos her.
„Wer vor Krieg und Verfolgung flüchten muss, hat nicht die Zeit, um sich vorher noch eine neue Brille anpassen zu lassen“, sagt Sven Krieg, Fachbereichsleiter der Verfahrens- und Sozialberatung. Die Fluchtgeschichten seien von Entbehrungen und Verlust geprägt. Wer eine Brille mit minus 14 Dioptrien habe, aber eine mit minus 18 bräuchte, trage ein großes Handicap mit sich herum.
Auch für die Studierenden war diese Erfahrung sehr lehrreich, hieß es von der Hochschule. So hatten sie die Möglichkeit, den Kundenumgang mit unterschiedlichen Herausforderungen zu üben und so neben ihren erlernten Fähigkeiten auch ihre Soft skills zu testen.
Richtige Brille für Geflüchtete ein Luxusgut
Nach Ankunft in einem sicheren Land sei der Kauf einer passenden Brille für die geflüchteten Menschen meist zu teuer, heißt es weiter. Brillen fallen nicht unter die bezahlte Gesundheitsversorgung. Den Geflüchteten werde in den ersten drei Jahren nur eingeschränkte medizinische Versorgung gewährt. Dazu zählen Behandlungen, die nötig sind, um akute Schmerzen zu lindern oder um eine Verschlechterung des Gesundheitszustands zu verhindern. Die richtige Brille sei für sie daher ein Luxus.