Regulation und Dysregulation der Augendurchblutung
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Bei Durchblutungsstörungen denkt man zuerst an Arteriosklerose, Thrombose oder Embolien. Ebenso wichtig sind aber auch Fehlregulationen der Durchblutung. Blutgefäße sind keine starren Röhren. Ihre Durchmesser werden an jedem Ort und zu jeder Zeit dem lokalen Bedürfnis des Gewebes angepasst. Passiert das nicht oder nur ungenügend, so sprechen wir von einer vaskulären Dysregulation. Die Regulation der Augendurchblutung muss sich an die visuelle Aktivität anpassen, muss Schwankungen des Augendruckes und des Blutdruckes ausgleichen und muss, trotz Veränderungen der Belichtung und der Außentemperatur, die Temperatur im Innern konstant halten.
Die funktionellen Dysregulationen können primär, also anlagebedingt, oder aber sekundär eine Folge von Krankheiten sein. Die häufigeren primären Dysregulationen vermindern das Anpassungsvermögen, sodass z.B. bei einer Augendruckspitze die Sauerstoffkonzentration lokal für kurze Zeit zu tief ist. Als Folge davon steigt lokal der oxidative Stress an.
Auch die retinalen Venen sind oft fehlreguliert, was sich in einem Anstieg des retinalen Venendruckes äußern kann. Dies beobachten wir z.B. beim Glaukom oder bei der diabetischen Retinopathie. Dadurch sinkt die Durchblutung weiter und es kann auch zu Ödemen führen. Heute gibt es relativ einfache Möglichkeiten, die Regulation der Augendurchblutung zu verbessern und den retinalen Venendruck zu senken.