112. Tagung der Interlens
Der Vorsitzende Ralf Emminger eröffnete die Tagung mit einer Begrüßung und übergab direkt an Phil Tansley, von der englischen Firma Cantor & Nissel Ltd. UK. Dieser gab einen Einblick in die Fertigungsverfahren der hauseigenen Natural Prosthetic, einer weichen Printlinse, der Custom Prosthetic und geprinteter RGPs mit deren Nutzungsbereichen.
Markus Worm von Swisslens stellte die Hydrocolor und Lunelle Farblinsen, die Kantenfilteroptionen und -kategorien mit deren Anwendungsbereichen, wie zum Beispiel bei medizinischen Indikationen zur Blendungsreduktion vor. Auch grundsätzliche Ziele und Überlegungen der Anwendungsbereiche verschiedenster Farblinsen spielten eine Rolle und sollten bei der Auswahl des Hilfsmittels (Zweck, Situation, vorhandene Strahlungsbereiche, UV-Absorbtion, Blaufilterwirkung etc.) berücksichtigt werden.
Über den Tellerrand
Lefteris Karageorgiadis von EyeArt aus Thessaloniki/Griechenland ging in seinem Vortrag auf die Auswahlmöglichkeiten prothetischer Kontaktlinsen ein und erweiterte diese mit Einblicken in Produktion eines beprinteten Glasauges, prothetischer Linsen mittels 3D Technologie und ophthalmologischer Prothesen. Weiter ging er auf die psychische Belastung der Patientinnen und Patienten ein und wie wichtig das Thema Kommunikation und das Management sind. Im darauffolgenden Vortrag berichtete Prof. Dr. Christian Meyer, Chefarzt der Augenklinik des Ortenau-Klinikums in Offenburg-Kehl, über operative Pupillenrekonstruktionen mit und ohne Irisimplantaten und gab einen praxisnahen Einblick in schwere okuläre Verletzungen mit deren Rehabilitationsmöglichkeiten und konservativer Methoden am Beispiel von Irisblenden-Kontaktlinsen und künstlich hergestellten chirurgischer Irisimplantationen.
Austausch bei den Podiumsdiskussionen
Den Abschluss des ersten Vortragstages bildete Ruth Müller-Welt, eine Ocularistin aus Stuttgart, welche über den Einsatz und die Probleme bei der Versorgung mit Augenprothesen referierte. Am zweiten Tagungstag startete Stefan Guba, Inhaber des Kontaktlinseninstitutes Nolze in Wien, mit seinem Vortrag. In diesem brachte er den Zuhörenden die Sicht der Neurowissenschaften auf den Sehprozess näher und berichtete an Fallbeispielen weshalb es für Augenoptiker und Optometristinnen ein interessantes Feld sein könnte. Im Anschluss fand für die Inhabenden eine interne Diskussionsrunde statt und die Angestellten hatten die Möglichkeit an der zum zweiten Mal stattfindenden Podiumsdiskussion "Interlens - aus der Praxis für die Praxis" teilzunehmen. Hierbei ging es um die Auswahl verschiedener Kontaktlinsendurchmesser, Lösungsansätze von visuellen Problemen bei torischen weichen Kontaktlinsen und die Vorstellung zweier Fallbeispiele von Keratokonusfällen.
Die nächste Interlens wird im November in Göttingen stattfinden. Am 5.- 6. April 2025 wird die Interlens Contactlinseninstitute e.V. in Hamburg sein.